Der frühere Bundeskanzler der Republik Österreich, Dipl.-Kfm. Dr. Franz Vranitzky, war am 28. April 2015 zu Gast beim ORFG Jour fixe im Palais Kaiserhaus. Zum Thema „Gesamteuropäische Perspektiven“ geladen, sprach dieser über die Entwicklungen in der Ukraine sowie die Sanktionspolitik der Europäischen Union.
Nach Ansicht des früheren Bundeskanzlers seien die geografischen und ethnischen Rahmenbedingungen in der Ukraine nicht ausreichend bei der Beurteilung der Ausgangslage berücksichtigt worden. Die Folge sei eine Eskalation, mit der vor zwei Jahren wohl niemand gerechnet habe.
Auf mögliche Lösungen angesprochen unterstrich Dr. Vranitzky die Notwendigkeit von weiteren Verhandlungen: „Schuldzuweisungen bringen in der derzeitigen Situation wenig. Wichtiger wird es sein, auf diplomatischem Wege eine Lösung zu finden, um langfristig Frieden zu schaffen.“ Die beschlossenen Sanktionen gegen Russland hätten bis dato zu keiner Verbesserung der Lage geführt, sondern beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden und die Abkühlung der EU-Russland-Beziehungen bewirkt.
Problematisch sieht Dr. Vranitzky auch das Fehlen einer gemeinsamen europäischen Identität, da diese die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Außenpolitik sei. „Die wirtschaftlich angespannte Lage in manchen europäischen Staaten lässt es für Staatsoberhäupter nicht zu, außenpolitisch Akzente zu setzen. Generell wurde von europäischer Seite in den letzten Jahren äußerst wenig für eine friedliche Koexistenz mit Russland getan“, so Dr. Vranitzky abschließend.
Die ORFG möchte sich an dieser Stelle sehr herzlich bei der Weinkellerei Lenz Moser sowie der Donaufinanz für die Unterstützung der Veranstaltung bedanken. Weitere Fotos finden Sie auf unserer offiziellen Facebook- sowie VKontakte-Seite.

Die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft (ORFG) trauert um ihren ehemaligen Präsidenten Richard Schenz
Präsident Maximilian Habsburg-Lothringen und Generalsekretär Markus Stender bekunden ihre Anteilnahme
Die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft (ORFG) trauert um ihren ehemaligen Präsidenten Richard Schenz, der am 1. März 2023 völlig unerwartet verstorben ist.
Der langjährige OMV-Chef und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, war von 2015 bis 2020 Präsident der ORFG. Er engagierte sich im Rahmen seiner Funktion aktiv für die Pflege der österreichisch-russischen Beziehungen. Richard Schenz war eine hervorragende Unternehmerpersönlichkeit, der die Geschicke der ORFG mit Umsicht und Sorgfalt leitete.
Die ORFG bleibt ihrem ehemaligen Präsidenten Richard Schenz für sein unermüdliches Engagement um den Ausgleich von Interessen zwischen den Völkern und sein grenzüberschreitendes Wirken in tiefster Dankbarkeit verbunden. Unsere Anteilnahme gilt insbesondere seinen Angehörigen, denen wir unser tief empfundenes Beileid ausdrücken.
ORFG Aktuell

Jour fixe mit Dipl.-Kfm. Dr. Franz Vranitzky

Vortragsreihe zu Russland-Sanktionen in Graz
Graz, 28. April 2015