Am 8. Juli 2019 fand das letzte Treffen des Molodjoschnij Klubs der ORFG vor der Sommerpause statt. In ungezwungener Atmosphäre trafen sich die Studenten im Restaurant Schubert, um an einer Gesprächsrunde mit dem ehemaligen Vorstand der Strabag und ORFG Präsidiumsmitglied Gerhard Gritzner teilzunehmen, der im Rahmen eines Kurzvortrags zum Thema „Doing Business in Russia: mit viel Liebe und Humor“ von seinen Geschäftserfahrungen in Russland erzählte.
Gerhard Gritzner, der seine ersten Berufserfahrungen unter anderem im Irak, der Tschechoslowakei und in Libyen sammelte, begann seine professionelle Laufbahn in Russland noch vor dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991. Während dieser turbulenten Periode eröffnete und betrieb Gritzner in den ersten Jahren seines Russlandaufenthalts einige Supermärkte und Parfümerien in Moskau bis er sich aufgrund diverser Gesetzesänderungen (Einführung von Mehrwertsteuer und Eigentumssteuer auf Lagerbestände) endgültig der Baubranche zuwandte. Gritzner widmete sich dem Aufbau des Russlandzweiges des österreichischen Strabag Konzerns, der zuweilen allein in Russland über 2.500 Mitarbeiter zählte, und wirkte maßgeblich an der Realisierung zahlreicher Großprojekte, wie beispielsweise des Hotels Moskau und des olympischen Dorfes in Sotschi, mit.
Im Rahmen seiner Erzählungen berichtete das ehemalige Vorstandsmitglied der Strabag vor allem über seine persönlichen, sehr positiven Erfahrungen mit russischen Geschäftspartnern und brachte mit einem Augenzwinkern auch einige Anekdoten aus den stürmischen Zeiten nach dem politischen Umbruch in Russland. Wussten Sie zum Beispiel warum sich ausgerechnet Wieselburger Bier unmittelbar nach der Wende besonders gut verkauft hat?! J
Gritzner, der für seine berufliche Tätigkeit nicht nur das große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und den Expat Award der WKO sondern auch zehn russische Auszeichnungen erhalten hat und jahrelang Vizepräsident der Vereinigung der Investoren der Stadt Moskau war, betonte im Zuge seiner Ausführungen, dass Österreich in vielerlei Hinsicht von Russland lernen könne und das Potential Russlands noch lange nicht ausgeschöpft sei. Im Anschluss an Gritzners Statement hatten die Anwesenden die Möglichkeit, Fragen an den Vortragenden zu richten und sich in Einzelgesprächen mit ihm auszutauschen.
Wie bereits bei einzelnen Treffen des Molodjoschnij Klubs in der Vergangenheit nahm auch an dieser Veranstaltung wieder eine Gruppe von Studenten verschiedener russischer Hochschulen (RUDN University, Staatliche Finanzuniversität, Lomonossov Universität) teil. Die Gruppe war unter der Leitung von ORFG Präsidiumsmitglied Mag. Victoria Mukhina (NRA International GmbH) und Dozent Dr. Maxim Chernyaev (Russische Universität für Völkerfreundschaft – RUDN University) im Rahmen des Projektes SERPA für eine 10-tägige Sommerschule zum Thema "Von der Energiewirtschaft zur Smart Economy: europäische und russische Erfahrungen" nach Österreich gekommen, in deren Rahmen sie zahlreiche fachspezifische und kulturelle Programmpunkte absolvierte.
Wir möchten uns an dieser Stelle sehr herzlich bei unserem Präsidiumsmitglied Mag. Victoria Mukhina bedanken, die die Veranstaltung bereits im Vorfeld organisatorisch unterstützt hat.
Über den „Molodjoschnij Klub“:
Die ORFG möchte österreichische und russische Studenten sowie junge Leute (bis 35 Jahre) aus beiden Ländern näher zusammenbringen und eine Plattform zum interkulturellen Austausch bieten. Aus diesem Anlass werden regelmäßig themenbezogene Aktivitäten gesetzt, die es jungen Menschen ermöglichen sollen, Kontakte zu knüpfen und dabei in der jeweiligen Fremdsprache (Deutsch/Russisch) zu kommunizieren.