Am 17. Juni 2016 unterzeichnete der Gouverneur von St. Petersburg, Georgij Poltawtschenko, das Memorandum über die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Wissenschaft im Rahmen der Implementierung von Infrastrukturprojekten bezüglich der modernen Entwicklung von Stadtarealen. Die Regierung von St. Petersburg, die Verwaltungsgesellschaft „Start-Development” und der Stadtrat der Stadt Wien sowie der Verein „Russische Internationale Schule“ (Österreich) legten in diesem Memorandum das Vorhaben fest, sowohl die Kooperation bei der Entwicklung neuer Areale als auch beim Erfahrungsaustausch hinsichtlich Projektimplementierung bei Renovierungen von Kulturobjekten unter Denkmalschutz in St. Petersburg und Wien zu fördern. Die Partner aus Österreich streben die Teilnahme an der Implementierung des Infrastrukturprojektes „Gorod-sputnik Juzhnij“ sowie an der Etablierung von Ausbildungscampussen an.
Die Unterzeichnung des Memorandums erfolgte seitens der Regierung von St. Petersburg durch den Vizegouverneur, Igor Albin, seitens der Investoren durch den Generalsekretär der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft (ORFG), Florian Stermann, seitens des Unternehmens „Star-Development“ durch Aufsichtsratsvorsitzenden, Zakhar Smuschkin, und seitens der „Russischen Internationalen Schule“ durch Vorstandsvorsitzenden, Alexandr Zagorulko.
Laut Gouverneur Georgij Poltawtschenko sind St. Petersburg und Wien die größten Zentren für Kunst und Kultur in Europa und weltweit. Das gesamte historische Zentrum von St. Peterburg ist durch die UNESCO geschützt. Herr Poltawtschenko unterstrich, dass „diese Denkmäler nicht nur sorgsamen Umgangs bedürfen, sondern auch Umstände geschaffen werden müssten, unter denen diese Kulturdenkmäler in der heutigen Zeit erhalten bleiben. Die Erhaltung des kulturellen Erbes von St. Petersburg läuft unter dem Motto „Erhaltung durch Entwicklung, Entwicklung durch Erhaltung“. Bei der Gestaltung neuer Stadtareale müssen die bestehenden architektonischen mit modernen Tendenzen harmonieren“. Der Gouverneur betonte auch, dass ein weiterer Schritt im Rahmen dieses Projektes die Erarbeitung einer Veranstaltungsreihe zur Vorbereitung eines Internationalen Konsortiums für Infrastrukturprojekte in der Russischen Föderation und der Republik Österreich wäre.
Hier finden Sie einige Auszüge aus den Redebeiträgen der an der Unterzeichnung beteiligten Parteien:
„Wir versuchen das Projekt „Gorod-Sputnik Juzhnij“ in seiner ganzen Komplexität zu gestalten und dabei nicht nur den Bedarf an Wohnflächen sondern auch an Geschäfts- und Handelsinfrastruktur zu berücksichtigen. Zum Beispiel es ist geplant, einen Teil des Areals für den Bau eines Innovationsstadtteils und für die Entwicklung eines Studentenzentrums zu nutzen. Die Erfahrung einer solchen Metropole wie Wien wird für Sankt Petersburg von großem Nutzen sein. Zum einen hat die österreichische Hauptstadt bereits Projekte zur komplexen Erschließung von Gebieten und Schaffung von Satellitenstädten realisiert. Zum anderen sind Wien und St. Peterburg Zentren mit einem reichen kulturellen Erbe“, – hob der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens „Start-Development“ Zakhar Smushkin hervor.
„Wir haben umfassende Erfahrungen bei der Realisierung von großen Infrastrukturprojekten gesammelt, deswegen verfügen wir über umfassende Möglichkeiten, die Entwicklung der Sattelitenstadt „Juzhnij“ zu unterstützen. Außerdem verfügt Österreich bereits über Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Russland. Das Unternehmen Swarco realisiert zum Beispiel das Projekt einer Smart City in Innopolis in Tatarstan“, – ergänzte Florian Stermann, der Generalsekretär der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft (ORFG).
„Das Sankt Petersburger Internationale Wirtschaftsforum, welches heuer sein Jubiläum feiert, findet in der Kulturhauptstadt Russlands statt. Heute hat der Begriff Kultur eine weitreichende Bedeutung und stellt einen Teil anderer Bereiche unseres Lebens – wie Politik und Wirtschaft – dar. Das Wirtschaftswachstum soll gefördert werden, in erster Linie, durch die Entwicklung eines nationalen Innovationssystems und vor allem durch Investitionen in Humankapital. Die wichtigste Aufgabe eines Staates ist die Sicherstellung einer ständigen Regenerierung des kulturell-intellektuellen Potenzials der Gesellschaft und dadurch die Erhaltung entsprechender Standards. Heute können wir mit Überzeugung sagen, dass das Projekt „Juzhnij“ nicht nur ein geschäftliches Projekt ist. Es ist darüber hinaus auch eine Antwort auf die wirtschaftlichen Herausforderungen sowie auf die Aufgabenstellung des Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums. Zugleich entspricht es jenen geisteswissenschaftlichen und kulturellen Zielen, welche aktuell auf der internationalen Tagesordnung stehen“, – fasst Alexander Zagorulko, der Vorstandsvorsitzende der „Russischen internationalen Schule“, zusammen.